Nach Corona-Pause wieder nach Gößweinstein gepilgert
Schlichter erfüllen uraltes Gelübde
Knapp 50 Frauen und Männer beteiligten sich nach zwei Jahren Corona-Pause zum Dreifaltigkeitssonntag an der traditionellen Fußwallfahrt nach Gößweinstein, dazu fanden sich zahlreiche Gläubige am Abend zum Gottesdienst am Wallfahrtsort ein.
Vermutlich geht das Pilgern nach Gößweinstein auf ein Gelübde aus der Zeit der Pest zurück; 1948 wurde es wiederbelebt und wird seither in Schlicht mit großem Eifer am Leben gehalten. Auch die hohen Temperaturen, vor allem beim Rückmarsch, meisterten alle Wallfahrer tapfer.
Am Samstag um 2 Uhr erhielten sie von Pfarrvikar Jimmy Joseph noch den Reisesegen und die erste Etappe bis Mönlas wurde mit Gebet und Gesang gestaltet. Gegen 13 Uhr waren die Wallfahrer dann am Ziel und wurden in der Basilika in Gößweinstein empfangen. Um 17 Uhr wurde der Kreuzweg gebetet und um 19.00 Uhr fand in der Basilika das Wallfahreramt statt.
Am Sonntag machten sich die Schlichter um 8.15 Uhr auf den Rückweg und kam in Schlicht gegen 17 Uhr wieder an.
Die Wallfahrergruppe, die auch in diesem Jahr Edmund Heldmann leitete, wurde am Ortseingang von Stadtpfarrer Robin Xavier zusammen mit den Ministranten und der Werkvolkkapelle abgeholt und in die Pfarrkirche geleitet, wo unter großer Beteiligung der Bevölkerung die Schlussandacht stattfand.
Pater Robin zollte dem Idealismus und Durchhaltevermögen der Wallfahrer hohe Anerkennung und freute sich, dass alle wohlbehalten wieder in Schlicht ankamen. Mit dem eucharistischen Segen und dem "Te Deum" endeten die Andacht und die Wallfahrt.
Edmund Heldmann dankte allen Beteiligten und Unterstützern. Er zeigte sich sehr stolz auf "seine Truppe", die seit vielen Jahren zusammenhalte und eine gute Gemeinschaft bilde, was sich auch im abwechselnden Tragen des Wallfahrtsbildes und beim Vorbeten zeige. Dank sagte er vor allem auch der Feuerwehr und den Absperrposten, die für die Sicherheit sorgten. Einen besonderen Dank richtete er an die Vilsecker Pilgerführerin Mona Kreuzer, die mit ihrem Team die Mittagsverpflegung der Schlichter Pilger auf dem Rückmarsch übernommen hatte, und ihm den Erlös als Spende für die Wallfahrtskasse überreichte.
Auch Heldmann selbst durfte aus den Reihen der Wallfahrer Dank und Anerkennung für seine perfekte Vorbereitung und Leitung der Wallfahrt erfahren. Zuammen mit Pater Robin zeichnete er schließlich Klaus Haselberger für 25-, Martin Wismeth für 45- und Rosa List gar 50-malige Teilnahme an der Wallfahrt nach Gößweinstein aus und überreichte ihnen die "Wallfahrtskerze".
Bild (ct): Einige langjährige Schlichter Wallfahrer wurden bei ihrer Rückkehr in der Pfarrkirche geehrt: von links; Pater Robin Xavier, Klaus Haselberger, Rosa List, mit dem Wallfahrtsbild Stefan Wismeth, Martin Wismeth und Pilgerführer Edmund Heldmann.
Autor: Christian Trummer
Foto(s): Christian Trummer