Die Karwoche mit dem Herrn mitgehen
Passionssingen der Pfarrei Schlicht als ein Schritt auf diesem Weg
Schlicht (ct). Zur Besinnung in der Fastenzeit und zur Begegnung mit Jesus und seinem Leiden in der Karwoche lud der Kirchenchor Schlicht am Palmsonntag mit dem 23. Passionssingen in die Pfarrkirche in Schlicht ein. Es war wieder eine beeindruckende Stunde, die die zahlreichen Besucher einerseits zur Besinnung und Nachdenklichkeit anregte, ihnen andererseits aber auch einen sehr schönen musikalischen Genuss bot.
Nach der Begrüßung durch Organisator Heinz Krob stimmte Lukas Schöpf an der Orgel mit dem Bach – Präludium „Oh Mensch, bewein deine Sünde groß“ auf die feierliche Stunde ein. Stadtpfarrer Robin Xavier gab zu bedenken, dass gerade am Palmsonntag deutlich werde, wie schnell aus einem „Hosianna“ eine „Kreuzige ihn!“ werden kann, und er lud dazu ein, Jesus in der Karwoche auf seinem Weg zu begleiten. Das Konzert sei ein guter Schritt, das Geschehen nachzuempfinden. Dafür dankte er dem Kirchenchor und den beteiligten Gruppen und vor allem Chorleiter Heinz Krob für die Durchführung und Organisation.
Bitte, aber auch Zuversicht brachte Lukas Schöpf mit den Orgestücken „Aus tiefer Not schrei ich zu dir“ (Max Reger) und „Andante tranquillo“ (Felix Mendelssohn-Bartholdy) überzeugend zum Ausdruck. In dieses Vertrauen stimmte auch der Landfrauensingkreis Gebenbach unter der Leitung von Heinz Krob ein mit ihrem hellen und klaren Gesang und den Liedern „Gebet“ (Händel), „Herr, segne mich!“ und „So nimm denn meine Hände“. In reizvollem Gegensatz dazu standen die tiefen und vollen Stimmen des Männerchors Ehenfeld, in einigen Passagen wunderbar ergänzt durch die Stimme der Dirigentin Saskia Krügelstein. „Sei heilges Kreuz gegrüßet“ (Waßmer), „Ecce Homo“ (Bruckner) und „Dona pacem, Domine“ brachten die Sänger sehr eindrucksvoll zu Gehör. Vor allem Gottvertrauen stand im Mittelpunkt der Lieder des Kirchenchors Schlicht – begleitet von Lukas Schöpf am Klavier: „Ich bete an die Macht der Liebe“ mit einem Text des früheren Amberger Stadtpfarrers Franz Meiler, „Hebe deine Augen auf“ sowie zum Abschluss „Du bist mein Ziel, mein Gott“ und „Nun gehören unsre Herzen“ lautete die sehr harmonisch und stimmig vorgetragene Botschaft des Chors.
Sehr zur Nachdenklichkeit regten ferner die von Monika Krieger einfühlsam gelesenen Textpassagen an, die sich mit der Sehnsucht nach dem unbegreiflichen Gott, der Unzulänglichkeit und schließlich Endlichkeit des eigenen Lebens, aber auch der von Gottes Liebe verliehenen besonderen Würde des Menschen befasste. Das gemeinsam gesungene „O Haupt voll Blut und Wunden“ bildete einen eindrucksvollen Schlussakkord des sehr gelungenen Passionssingens.
Die Besucher dankten den Akteuren am Schluss mit lange anhaltendem Beifall für das wiederum sehr gelungene Konzert und erwiesen sich auch sehr großzügig mit freiwilligen Spenden, so dass Chorleiter und Organisator Heinz Krob wohl einen ansehnlichen Betrag für die Erneuerung des Pflasters auf dem Kirchhof übergeben kann.
Autor: Christian Trummer
Foto(s): Christian Trummer