Mit Kirwagottesdienst Pfarrvikar verabschiedet
Kirwa in Schlicht – einmal ganz anders. Auch wenn keine Veranstaltungen mit überschäumender Fröhlichkeit und Stimmung möglich waren, so ließen es sich die Kirwagemeinschaft und die Kirwaleut Schlicht doch nicht nehmen, am traditionellen Kirchweih-Wochenende einen stattlichen Baum am Schulsportplatz aufzustellen und zusammen mit dem Pfarrgemeinderat den Kirwa-Gottesdienst zu organisieren. Dieser wurde auch sehr gut angenommen, denn die mit Sicherheitsabstand bereitgestellten 200 Sitzplätze waren schnell restlos besetzt und zahlreiche Zuhörer standen auch noch außerhalb des abgesperrten „Festplatzes“. Zu dem guten Besuch trug sicherlich auch bei, dass es der letzte Gottesdienst von Pfarrvikar Hruday Madanu in Schlicht war, mit dem der indische Geistliche sich verabschiedete, da er ab September die Pfarrei Loizenkirchen in Niederbayern übernimmt. Dass der Kirwa und Abschiedsgottesdienst auch einen würdigen Rahmen hatte, dafür sorgten die Werkvolkkapelle und der Kirchenchor Schlicht mit einer sehr gelungenen musikalischen Umrahmung und die Vereine der Pfarrei, die mit ihren Fahnenabordnungen um den Altar standen und so sehr zum festlichen Bild beitrugen. Auch die Kirwapaare gestalteten mit dem Vortragen der Lesungen und Fürbitten die Feier mit.
Ehe die Werkvolkkapelle die Feier schließlich mit „Time to say Goodbye“ beendete, erfuhr der scheidende Pfarrvikar Madanu, der fünf Jahre in der Pfarreiengemeinschaft Vilseck – Schlicht – Sorghof – gewirkt und im Pfarrhof in Schlicht gewohnt hat, von vielen Seiten noch einmal große Anerkennung. Stadtpfarrer Pater Robin dankte ihm für seine umkomplizierte und auf- richtige Art in der Zusamenarbeit und die immer zuverlässige Unterstützung, mit der er ihm wie ein Bruder sehr geholfen habe, sich in die Pfarreiengmeinschaft einzuarbeiten. Er bedauere seinen Weggang, freue sich aber gleichzeitig mit ihm, dass er nun mit Loizenkirchen eine eigene Pfarrstelle und damit entsprechende Wertschätzung bekomme. Bedauern und gleichzeitig auch Mitfreuen mit Hruday Madanu war auch der Tenor der weiteren Ansprachen. Pfarrgemeinderatssprecher Werner Prechtl hob die nette und die bescheidene Art und die Aufgeschlossenheit hervor, mit der Madanu sich schnell die Sympathie aller Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft erworben habe. Kirchenpfleger Markus Graf erinnerte an die schwierige Phase, als die Pfarreiengemeinschaft ohne Pfarrer da stand, die der Pfarrvikar aber mit großem Einsatz und unerschütterlichem Gottvertrauen gemeistert habe. Für die Kirchenverwaltungen von Schlicht, Vilseck und Sorghof übergab er als Abschiedsgeschenk einen Messkelch. Auch
Bürgermeister Hans – Martin Schertl würdigte Madanu als herzensguten und liebenswürdigen Mann, dem wegen seines umgänglichen Wesens und seiner steten Freundlichkeit die Herzen der Menschen zugeflogen seien. Nachdem er ihm zuvor schon den Vilsecker Teller überreicht hatte, schenkte er ihm noch die „Vilsecker Tasse“, die ihn an seine Zeit im Stadtgebiet erinnern solle. Originelle Erinnerungsgeschenke, Spenden und Dankesworte für die Aufgeschlossenheit für ihre Anliegen übergaben unter anderem auch der Schlichter Seniorentreff, der Kirwa-Verein, die Imker, der Kindergarten Schlicht, die Landjugend und zahlreiche weitere Gruppierungen und auch Privatpersonen.
Hruday Madanu zeigte sich sehr überrascht und gerührt vom Ausmaß, von der Vielfalt und der Herzlichkeit der Verabschiedung. In seinen Dankesworten sagte er, dass er sich in der Pfarreiengemeinschaft sehr wohl gefühlt habe und Schlicht ihm zu einer zweiten Heimat geworden sei. Er dankte für die Freundlichkeit, mit der er aufgenommen worden sei, und die Herzlichkeit und Aufgeschlossenheit, die er stets erfahren durfte. Besonderen Dank sagte er Personen und Familien, die ihn in besonderer Weise beim Start und Eingewöhnen, bei sprachlichen Problemen, im alltäglichen Leben und auch in seinem seelsorgerlichen Dienst unterstützt haben. Großes Lob hatte er für die Gremien. Vereine, Gruppen und Personen, die mit ihren Fähigkeiten und ihrem Engagement für ein lebendiges Pfarrleben sorgen. Auch wenn die Wege sich nun trennten, werde man doch im Herzen und im Gebet verbunden bleiben.
Minutenlanger stehender Beifall nach seinen Worten sollte auch ihm die Dankbarkeit der Gläubigen für sein Wirken in Schlicht zeigen. Auch nach Schluss der offiziellen Feier bildete sich noch eine lange Schlange von Pfarrangehörigen, die dem scheidenden Vikar noch persönlichen Dank sagten und für seine neue Aufgabe alles Gute und Gottes Segen wünschten – mit freundlichen Worten und Gesten, aber halt ohne herzliches Händeschütteln, wie es alle
gern getan hätten.
Autor: Christian Trummer
Foto(s): Christian Trummer