St. Georg – der Patron der Pfarrkirche Schlicht

Die Pfarrkirche in Schlicht ist und war, soweit man weiß, schon immer dem Hl. Georg geweiht. Laut Johann Kaspar Neuhauser, dem Schlichter Pfarrer von 1723 bis 1745, ist die Pfarrkirche eine Gründung der Hl. Kunigunde, der Gemahlin Kaiser Heinrichs II., die auch als Gründerin des Doms und des Bistums Bamberg gilt. Damit dürfte die Erbauung der Kirche ins 11. Jahrhundert fallen, wofür auch das damals übliche romanische Mauerwerk spricht, das man im ältesten Teil der Kirche, im Inneren und Untergeschoss des Turmes vorfindet. Im 11. Jahrhundert begannen aber auch die Kreuzzüge, bei denen der Hl. Georg eine besondere Verehrung erfuhr. So galt er als Patron der Kreuzfahrer und Schlachtenhelfer bei der Eroberung Jerusalems 1099.

Georg ist ein legendärer christlicher Heiliger, welcher der Überlieferung zufolge zu Beginn der Christenverfolgung unter Diokletian (284–305) ein Martyrium erlitt.
Sein Name steht für Tapferkeit und Nächstenliebe, Ritterlichkeit und Höflichkeit: Der heilige Georg ist wohl eines der heroischsten Vorbilder der gesamten Christenheit. Am bekanntesten ist das Bild des Heiligen, wie er als Ritter auf einem Pferd sitzt und einen zunächst übermächtig erscheinenden Drachen bekämpft.



Von Georgs Leben wissen wir - jenseits der bekannten Legenden - nur wenig Gesichertes: Bekannt ist, dass er um 280 in Kappadokien in der heutigen Türkei geboren wurde, in jungen Jahren das Waffenhandwerk lernte und Offizier im Dienst des römischen Kaisers Diokletian war, der vor allem Georgs Tapferkeit und Klugheit schätzte.
Als jedoch Anfang des dritten Jahrhunderts unter Diokletian erneut Christenverfolgungen einsetzten, blieb auch der Christ Georg nicht verschont. Georg setzte sich für verfolgte Christen ein und wurde gefoltert, um ihn dazu zu bewegen, dem Christentum zu entsagen. Als Georg aber seinen eigenen Glauben bekräftigt hat, wurde er im Jahr 305 festgenommen, heftig gefoltert und schließlich enthauptet.
Um den kleinasiatisch-syrischen Raum bildeten sich bald Legenden, die von unterschiedlichen Daten und Ereignissen berichten, jedoch als Kern der Aussage die Grausamkeit seines Martyriums und die Überwindung der Qual durch den Glauben enthalten.

Der Beiname “der Drachentöter” bezieht sich auf eine Legende, nach der Georg die jungfräuliche Tochter des Königs von Kappadokien vor einer Bestie, dem Drachen rettet, den Drachen erschlägt und damit das Land vom Bösen befreit. Daraufhin sollen sich viele Menschen taufen lassen haben.

Georg zählt zu den vierzehn Nothelfern und er ist der Schutzpatron verschiedener Länder, Adelsfamilien, Städte und Ritterorden.