Kirche St. Nepumuk
Am 28. August 1728 gab es in Schlicht ein schlimmes Unwetter mit noch nie da gewesenen Überschwemmungen, sodass die Menschen der tieferen Anwesen flüchteten und ihr Hab und Gut zurücklassen mussten. Der damalige Pfarrer Johann Kaspar Neuhauser (1723-1745) riet den Bürgern von nun an den Gedächtnistag der Wasserheiligen in einem eigenen Kirchlein, dem Hl. Nepumuk geweiht, zu feiern.
Im Sommer 1732 begann der Bau der Kapelle und am 4. November des selben Jahres wurde sie mit einer feierlichen Prozession und einem kleinen Feuerwerk eingeweiht.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Nepumukkapelle zur Kriegergedächtnisstätte für die Gefallenen und Vermissten der Gemeinde Schlicht. Tafeln aus schwarzen Granit mit den Namen der Helden, sowie zwei große Holzkreuze wurden an der Eingangsseite angebracht.
Im Mai 1933 schlug der Blitz ein und das Türmchen brannte ab und wurde anschließend wieder aufgebaut. Da auch das Innere durch den Wasserschaden sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde, beschloss Geistlicher Rat Zeitler (1901-1940) die Kapelle durch den Kirchenmaler Joseph Weber zu renovieren.
Im Zweiten Weltkrieg sprengte die deutsche Wehrmacht vor dem Anrücken der Amerikaner die Vilsbrücke und die Kapelle nahm großen Schaden. Die damalige Notlage verzögerte den Aufbau bis 1947, da wurde die Brücke neu gebaut und die Kapelle renoviert. Die Vorderfront ragte zu weit in die neue Fahrbahn und da verkürzte man die Eingangsseite um einen Meter. Um zu erinnern, wie groß das Gebäude ursprünglich war, behielt man die Größe des alten Daches bei. Die Holzkreuze wurden jedoch nicht mehr aufgestellt, eines davon wurde an der Außenwand der Pfarrkirche angebracht und im Jahre 2010 kam es in die Kirche St. Michael in Schönlind.